Sandra
26.3.2024 um 07:16Uhr

Leinenführigkeit

Hallo zusammen, vor 5 Tagen ist unser 10 Wochen alter hollandse Herdershond eingezogen. Er macht sich insgesamt sehr gut. Kann sich toll entspannen und bekommt ausreichend Ruhe. Beim Training ist er zwar recht hektisch, so dass wir etwas mehr Versuche brauchen, bis er z.B. das Sitz oder das Nein gelernt hat. Auch an der Impulskontrolle arbeiten wir fleißig. Allerdings haben wir ein großes Problem, sobald es raus geht. Wir gehen nur sehr kleine Runden, ca 300 bis 500 Meter, doch seine Aufmerksamkeit ist bei allem anderen nur nicht bei uns. Versuche ihn dazu zu bekommen, sich an uns zu orientieren fruchten nur für wenige Sekunden, wenn überhaupt. Er läuft kreuz und quer und ist so fix, daß man ihn kaum am Vorlaufen hindern kann. Dadurch ist häufig Zug auf der Leine. Richtungswechsel funktionieren kurz, bis er wieder vorbei schießt. Bleibe ich stehen, setzt er sich kurz, beim nächsten Schritt rennt er wieder los. Teils fiept er auch. Auf dem Rückweg legt er sich so stark in die Leine, dass ich ihn das letzte Stück trage. Dabei merkt man ein zittern in seinem kleinen Körper. Der Bindungsspaziergang vor einem Tag hat dagegen super geklappt, bis die Leine wieder dran war. Habt ihr vielleicht ein paar Tipps, was ich besser machen könnte? Lieben Dank im voraus.

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Team
26.3.2024 um 08:58Uhr

Hallo Sandra, da scheint ihr ja ein Exemplar mit einem hohen Erregungsniveau bekommen zu haben (obwohl dies auch ein Stückweit typisch für diese Rasse ist). Euer Welpe entdeckt jetzt gerade die Welt und alles ist natürlich aufregend. Das Erlernen der Leinenführigkeit braucht immer seine Zeit und gerade hier ist auch Geduld gefragt. Die Ruheübung aus dem Welpenkurs ist in der nächsten Zeit eine wertvolle Unterstützung. Hier auch nochmal eine generelle Anleitung zum Thema Leinenführigkeit: Versuche es mal so: Die Leinenführigkeit sollte in kleinen (5-10 Min.) Trainingseinheiten mehrmals täglich geübt werden, dort wo wenig Ablenkungen sind. Zu Anfang ist die Zeit nach dem Gassigang ideal, später kann man die Trainingseinheiten auch davor einbauen, und auch während des Spazierganges, wenn es dort irgendwo ruhig ist (ohne Hundebegegnungen z. Bsp.) Für die Spaziergänge im "Freizeitmodus" kannst du auch ein Geschirr oder ein anderes Halsband benutzen, jedenfalls ein anderes als das, was du für das Training der Leinenführigkeit benutzt, und was dein Hund später immer tragen wird, damit er unterscheiden kann, wann das Ziehen an der Leine unter keinen Umständen erlaubt ist, und er damit auch in keinem Fall Erfolg haben darf. Die Trainingseinheiten werden nach und nach immer länger, so dass dein Hund nach einer gewissen Zeit dann dauerhaft an der lockeren Leine läuft. Während der momentanen Gassigänge kann man ein Ziehen manchmal nicht verhindern. Hier müssen wir zunächst einen Mittelweg finden. Also nicht verzweifeln, mit konsequentem Training wirst du bald die ersten Erfolge erzielen. Und bitte nicht vergessen, während der Trainingseinheiten trägt dein Hund das Halsband, das er später immer tragen soll, im "Freizeitmodus" (in der Übergangszeit) trägt er ein deutlich anderes Halsband oder ein Geschirr. Bitte achte darauf, deinen Welpen in der ersten Zeit nicht zu überfordern. Auf die Ausgewogenheit zwischen Training, "die Welt entdecken", Freizeitmodus und Ruhe kommt es an. Noch ein Tipp: Gib oben rechts in der Lupe gerne einmal das Stichwort "Leinenführigkeit" ein, dort findest du weitere hilfreiche Beiträge und einige Videos zu diesem Thema. Viele Grüße vom Team der Doguniversity

Sandra
26.3.2024 um 10:52Uhr

Vielen Dank für die rasche Antwort, die Möglichkeit mit den unterschiedlichen Halsbänder ist eine tolle Idee. Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren.

Conny
2.4.2024 um 10:58Uhr

Hi Sandra! Ganz wichtig für die ersten Wochen (!): Weniger ist mehr. Lass mal die ganzen Kommandos weg. Arbeite an dem Erlernen der Kommunikation, Stubenreinheit, Ruhe. Nicht so viele Eindrücke auf einmal, kurze Einheiten draußen, und das reicht erstmal. Bis ein Hund etwas gelernt hat, braucht es HUNDERTE von Wiedeholungen. Er wird also weder das Sitz noch das Nein „gelernt“ haben, sondern hat vielleicht eine erste Idee. Je nachdem wie du ihm das beibringst. Mach langsam. Er ist ein Baby. Viel Spaß 😊

Steffi
6.4.2024 um 08:41Uhr

Liebe Sandra, wir haben auch einen Herder (jetzt 7 Monate) und ich habe anfangs mal eine ganz ähnliche Frage zum Nicht an uns orientieren gestellt! als dann die Rückmeldung kam, bisschen geduldiger zu sein, üben, üben üben, da war ich fast enttäuscht, dass es keine Rückmeldung gab, dass ich evtl was falsch gemacht habe, sondern, dass es einfach ein bisschen braucht. Aber: ich kann dich aufmuntern! Es war und ist tatsächlich so, mit Geduld wurde alles besser, mittlerweile orientiert er sich richtig gut an uns, ganz besonders auch am Ende des Spaziergangs kann er mittlerweile bestimmt schon 10-15 Minuten konzentriert laufen! Also nach wie vor nicht von Anfang an oder den ganzen Spaziergang, aber es wird Stück für Stück besser!! bleib dran und verzweifel nicht, es ist einfach eine anstrengende erste Zeit!

Sandra
6.4.2024 um 16:18Uhr

Liebe Steffi, deine Antwort gibt mir Mut! Je nach Tagesform klappt es ein kleines Stückchen vom Weg schon sehr gut. Inzwischen laufe ich mit ihm immer die gleiche Strecke, das scheint auch zu helfen. Also werde ich mich weiter in Geduld üben und zuhause für ausreichend Ruhe sorgen. Vielen lieben Dank :)

Sandra
6.4.2024 um 16:25Uhr

Liebe Conny, das versuchen wir gerade, der Kleine lernt echt fix. An der Kommunikation arbeiten wir, mit positiver Verstärkung wird es schon besser. Man liest nur überall, dass ziehen an der Leine rasch unterbunden werden soll, damit es sich nicht festigt. Vielleicht habe ich einfach zuviel erwartet. Auch ich muss an mir arbeiten :) Lieben Dank für deine Antwort ?

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