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Welpen & Junghunde
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Operation! Wilder Welpe muss mehrere Wochen bewegung einschränken🥺
Hallo liebes Doguniversity-Team, wir benötigen Inspiration für ein Worst-Case-Szenario. Unser 23 Wochen alter Neufundländer-Welpe muss leider wegen einer Patellaluxation an beiden Knien operiert werden. Die erste OP fand am 2. Januar statt, die zweite ist für den 13. Februar geplant. Die OP und die Heilung verlaufen sehr gut, aber wir stehen vor einigen Herausforderungen: Die Diagnose kam eine Woche vor Weihnachten. Seitdem mussten wir den Kontakt zu anderen Hunden einstellen und die Spaziergänge reduzieren, um Toben zu verhindern. Seit dem 2. Januar haben wir dann die Bewegung vollständig eingeschränkt, da sie nach der OP 6 Wochen nur an der Leine zum Lösen raus darf. Durch die zweite OP verlängert sich diese Phase auf 12 Wochen. Sie war vor der OP ein sehr aktiver Welpe, der schwer zur Ruhe kam. Das hat sich in den letzten Wochen aber etwas verbessert. Unsere Probleme: Auch wenn sie jetzt häufiger zur Ruhe kommt, sind die aktiven Phasen sehr fordernd. Sie beißt leider noch ständig in Hände und Kleidungsstücke. Die Welpenzähne sind fast alle durch die endgültigen Zähne ersetzt. Alle Tipps aus den Doguniversity-Welpenvideos zum Thema Beißen haben bisher keine Ergebnisse gebracht. Von Fiepen und „Autsch“-Sagen bis hin zum korrigieren – sie scheint dadurch nur noch mehr aufzudrehen. Nur Weggehen hilft uns aus der Situation, was aber aufgrund der Beinprobleme schwierig ist, da sie dann versucht, am Trenngitter hochzuspringen, was sie nicht darf. Auch wenn wir Sie in ruhigen Momenten streicheln möchten nimmt Sie immer unsere Hand sofort ins Maul und kaut erst leicht dann stärker. Was noch auffällt Sie ist sehr lernwillig, sobald Sie das Gefühl hat es geht um ein Leckerchen oder eine Übung ist Sie voll fokussiert! Aber anschließend geht es leider wieder mit dem beißen los und Sie dreht auf. Die Situation frustriert uns enormst da wir angst haben, dass die Bindung zu unserem Engel hierdurch stark leidet. 1. Was können wir noch ausprobieren um das „mit den Zähnen arbeiten“ zu verringern? 2. Wie kann ich mit einem Welpen positiv spielen, ohne dass er seine Hinterbeine zu sehr beansprucht? 3. Welche Übungen, die sie fordern und etwas mehr auslasten könnte, sind ohne viel Bewegung möglich? 4. Wir möchten gerne mehr Ruheübungen machen, haben aber Sorge, dass der Frust durch die generell schon geringe Bewegung zu Problemen in unserer Beziehung führt, wie seht Ihr das? 5. Uns fehlen aufgrund diese Situation fast 16 Wochen soziale Erfahrungen mit anderen Welpen, Hunden, Spaziergängen und auch einige Übungen. Wir nehmen sie regelmäßig im Auto mit und beobachten von Parkplätzen aus das Leben, um wenigstens etwas Gewöhnung zu erreichen. Könnt ihr uns weitere Übungen empfehlen, die wir ohne Bewegung machen können? 6. Worauf sollten wir uns nach dieser Phase eurer Meinung nach zuerst konzentrieren? Die Bewegung darf nach 6 Wochen stetig gesteigert werden, voll belastbar ist sie erst nach weiteren 3 Monaten. Tausend Dank für eure Hilfe und Unterstützung! Viele eurer Videos haben uns in dieser schweren Zeit bis hierhin sehr geholfen. Als Inspiration: Ein Themenbereich für Kranke Hunde wäre eine Bereicherung :-) Liebe Grüße aus Essen, Maike und Michael
Hallo Michael, das klingt tatsächlich nach einer anstrengenden und herausfordernden Situation! Wir sind auch gerade zu Ruhe und kurzen Spaziergängen verdonnert (bis Mitte April) - vielleicht kann ich dir ein paar Tipps geben. 1. Was den Einsatz der Zähne angeht, kann euch vielleicht eine Hausleine helfen. Fängt sie an zu knabbern oder beißen, befestigt ihr die Leine an einem Platz, von dem aus sie euch nicht mehr erreichen kann. So vermeidet ihr auch, durch Stimme oder (falsch verdtandene) Korrektur noch mehr Aufregung in die Situation zu bringen. Hat sie sich wieder beruhigt, löst ihr die Leine wieder und sie kann ihrer Wege ziehen. 2. / 3. Spielen und geistige Auslastung kannst du mit verschiedenen Such- und Schnüffelspielen kombinieren. Schnüffelbox, Schnüffelteppich, Hütchenspiel, Gerüche unterscheiden lernen, ... Also alles, was mit Nasenarbeit zu tun hat. Damit könnt ihr auch toll Ruhe und Impulskontrolle üben, indem sie z.B. erst warten muss, während du ein paar Leckerlis versteckst, bis du sie zum Suchen losschickst. 4. Ich sehe es genau anders herum: Ruhe ist für den Hund wichtig und etwas sehr Positives. Es wird eure Beziehung vermutlich eher stärken, wenn ihr der Ruhepol in ihrem Leben seid. Außerdem würde für mich ganz klar der Heilungsprozess im Vordergrund stehen - stell dir vor, ihr mutet euch zu viel zu und das ganze zieht sich noch weiter in die Länge... 5. Die Idee mit dem "Hundekino" finde ich schon ganz clever😉 wenn sie wieder ein bisschen mehr belasten darf, könnt ihr vielleicht kurze Social Walks mit einem anderen ruhigen Hund machen. Ohne direkten Kontakt der Hunde und ohne Spiel - einfach ganz entspannt neben- oder hintereinander spazieren. 6. Nach dieser Phase würde ich erstmal schauen, welche "Baustellen" sich konkret ergeben. Beißhemmung könnte weiterhin ein Thema sein, Leinenführigkeit und Grundkommandos (vielleicht wegen der Belastung eher Sitz als Platz) könntet ihr auch angehen. Ich wünsche euch viel Geduld und der kleinen Maus gute Besserung 🤗🍀 LG
Hallo Michael, diese Situation ist natürlich für alle Beteiligten sehr anstrengend, doch leider ist es eine Tatsache, dass ihr diese schwere Zeit jetzt überbrücken und meistern müsst. Hier ist weniger tatsächlich mehr. Wenn euer Hund beim Streicheln das Beißen anfängt, streichelt sie lieber nicht. Vielleicht hat sie auch noch Schmerzen oder es kann sein, dass sie in dieser ruhigen Phase auch tatsächlich ihre Ruhe möchte. Sie hat hier ja nur ihre Zähne, die sie zur Abwehr (oder um "Nein danke" zu sagen) einsetzen kann, denn weggehen kann sie ja auch nicht. Keine Sorge, eure Bindung zum Hund wurde bereits aufgebaut und wächst auch noch in dieser Zeit, wenn ihr euch nicht so intensiv mit ihr beschäftigen könnt. Wichtig wäre, dass ihr gar nicht so verzweifelt und traurig für euren Hund wirkt, sondern ganz normal agiert. Hier noch einmal eine generelle Anleitung zum Erlernen der Beißhemmung: Ja, auch die Beißhemmung will gelernt werden. Hier gilt: Sobald die Zähne eures Welpen Haut oder Kleidung berühren, hört ihr bitte mit jeder Aktivität auf und geht weg, verlasst dann ruhig auch mal kurz den Raum. Ein Spielabbruch bedeutet für einen Welpen eine nicht zu unterschätzende Maßregelung. Auch ein lauteres Schmerzgeräusch oder Knurren kann hilfreich sein. Der Welpe darf in diesem Moment ruhig merken, dass ihr wirklich "sauer" seid und der Spaß hier zu Ende ist. Sobald er das Beißen einstellt, seid ihr sofort wieder freundlich, damit der Welpe den Unterschied eurer Stimmung auch bemerken kann. Die Ruheübung aus Woche 2 wirkt hier auch oft sehr gut. Wenn ihr Besuch bekommt, soll dieser den Welpen erst einmal ignorieren, es macht auch nichts, wenn der Welpe dann angeleint ist oder in seiner Box mit einem Kauknochen wartet. Ihr solltet versuchen, den Welpen nicht „hochzupushen". Ein Welpe braucht viel Ruhe und Schlaf. Versucht es mal, das wird schon, es dauert manchmal nur einfach etwas länger. Spielen ist leider nicht möglich. Futterspiele, die im Liegen funktionieren wären die einzige Möglichkeit, hier ist tatsächlich Einfallsreichtum gefragt. Liebe Maike, lieber Michael, ich verzichte einmal darauf, auf die einzelnen Punkte einzugehen, denn leider ist bei solch einer Verletzung und Diagnose einfach nicht viel möglich. Eure Hündin ist leider schwer verletzt und es ist wichtig, das Augenmerk auf die Heilung zu legen, damit sie für den Rest ihres Lebens ein normales Leben mit euch führen kann. Ihr scheint so vieles richtig zu machen, wie das Auto fahren z. Bsp. als willkommene Abwechslung. Ich verstehe sehr gut, dass ihr im Moment verzweifelt seid und gerne würden wir euch ganz viele Tipps mit auf den Weg geben, aber leider ist die Situation ungefähr so, als hätte ein Kind einen komplizierten Bruch und wochenlang Ruhe verordnet wurde. Ich bin aber auch relativ sicher, dass hier nichts verloren ist. Das Positive ist, dass Hunde immer in der Gegenwart leben und eure Hündin diese Phase nicht bewusst vermissen wird. Es ist allerdings wichtig, dass ihr gut gelaunt und ganz normal seid (was nicht einfach ist, ich weiß, das kann ich gut nachfühlen). Es könnte natürlich sein, dass sich eure Hündin etwas anders entwickelt als gedacht, das heißt aber nicht, dass sie sich zum Negativen entwickeln wird. Also bitte nicht den Mut verlieren und diese Zeit so gut wie möglich überbrücken. Wenn eure Hündin dann hoffentlich bald gesund ist, wird natürlich das Erlernen der Leinenführigkeit und der Rückruf wichtig sein. Auch ein Besuch in einer kompetenten Hundeschule in einer ruhigen kleinen Gruppe wäre empfehlenswert, damit eure Hündin dort die sozialen Kontakte mit gleichaltrigen und erwachsenen Hunden in einem strukturierten Rahmen knüpfen kann. Schreibt hier aber auch gerne einmal die Community an, vielleicht haben andere Hundehalter ähnliche Erfahrungen gemacht und können euch mit ihren Beiträgen unterstützen. Wir drücken euch jedenfalls ganz fest die Daumen, dass alles gut heilt und ihr bald mit eurem treuen Weggefährten ganz normal spazieren gehen könnt. Viele Grüße vom Team der Doguniversity
liebe Maike und Michael, die Hauptprägungsphase hattet ihr ja schon durch mit über 20 Wochen, wenn bis dahin guter Hunde Kontakt stattfand, müsst ihr jetzt keine sorge haben dass sich euer Hund mit keinem mehr versteht oder nicht richtig sozialisiert wäre... Ich hab aus anderes Gründen 6 Monaten bei meinem großen Schweizer Sennenhund andere Hunde und Kontakte gemieden und dann war eh in der Zeit Corona und viele wollten kein Kontakt... Die beißhemmung war auch unser größtes Problem, er ist unsere Kinder so angegangen dass die ständig geblutet haben wegen den Milchzähnen, egal was wir gemacht haben er hat versucht zu beißen, wir haben alles probiert, von ignorieren bis weg gehen nichts hat geholfen auch die Tipps vom Welpen Kurs hier haben nichts gebracht, auch kein Schnauzgriff hat geholfen, es war zum Mäuse melken diese Zeit 🙈 ich kann euch da absolut verstehen... Eine wichtige Übung war viel Ruhe, das habt ihr jetzt zwangsläufig aber das ist nicht negativ zu sehen sondern kommt eurem Hund irgendwann zu gute... Ich bin dann irgendwie durch Zufall zu einem sehr netten Hundetrainer gekommen der mir gezeigt hat was ich machen soll wenn er beißt und seitdem wurde es stets besser und zwar haben wir unseren Hund ein Halsband angezogen dass er den ganzen Tag an hatte und sobald er versucht hat zu beißen wurde er seitlich am Halsband festgehalten bis er sich beruhigt hatte und dann wurde er erst gestreichelt, es gab Phasen da hat das 5-10 Minuten gedauert und natürlich hat er versucht zu beißen und sich raus zu winden, wir blieben aber wortlos ruhig habe ihn festgehalten bis er sich von alleine hingelegt hat und beruhigt und vor allem gemerkt hat so kommt er nicht weiter bzw zum Ziel, nach paar Wochen hat er nie wieder gebissen, nicht Mal zum spielen macht er es jetzt ... Hunde lernen zum Glück ihr Leben lang und ihr habt noch genügend Zeit alles in Ruhe nachzuholen, macht euch keinen Druck ihr schafft das liebe grüße
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