Hallo liebe Community, wir haben einen 16 Wochen alten Schäferhund-Aussie-Mix, der eigentlich außergewöhnlich entspannt ist. Nun haben wir aber folgendes Problem: Gestern hat er sich urplötzlich (ohne für uns erkennbaren Grund) ganz panisch verhalten. Er ist geduckt, mit angelegten Ohren und eingeklemmter Rute vom Sofa gesprungen, ein paar Mal im Kreis gelaufen und dann aus dem Wohnzimmer abgezischt in den Flur. Zum Futter- und Wassernapf ist er danach ein paar Mal gelaufen (gleiche Körperhaltung), wobei er am Fernseher vorbei muss - da hat er einen großen Bogen drum gemacht. Nach dem Trinken/ Fressen ist er auch direkt wieder in den Flur, wo er sich in die hinterletzte Ecke verkriecht und an die Wohnungstür oder andere Zimmertüren presst oder sich davor einrollt. Wenn er könnte, würde er in ein anderes Zimmer "flüchten", die sind aber (und waren auch von Anfang) an tabu. Zwischendurch legt er sich auch auf die Fußmatte im Flur, aber nie lange. Sein Spielzeug, auf dem er sonst sehr sehr gerne rumkaut (er zahnt), lässt er 100 % links liegen. Er liegt einfach nur da und sieht sehr elendig aus. Den Fernseher auszuschalten hat gestern nichts mehr gebracht. Er kam auf Rufen zwar kurz ins Zimmer, ging aber sofort wieder. Auf weitere Rufe hat er nicht reagiert. Erst in der Nacht zwischen 2 und 3 Uhr kam der kleine Mann wieder ins Wohnzimmer, wo wir auch schlafen. Da hat er sich in der Nacht dann auch wie gewohnt an uns gekuschelt. Die Nacht und der Morgen verliefen ruhig, Frühstück neben dem ausgeschalteten Fernseher war entspannt. Als wir dann aber eben getestet haben, ob es wirklich am Fernseher liegt - Fernseher an, Hund guckt erst 10 Sekunden, dann duckt er sich und verzieht sich wieder in den Flur. Seitdem bewegt er sich dort nicht weg... wir sind total ratlos. Wir haben den Kleinen seit 6 Wochen bei uns und der Fernseher war ihm zwar nicht egal, im Gegenteil: er hat gerne mitgeguckt, aber er hat nie großartig darauf reagiert. Kein Bellen oder Knurren, kein Hinlaufen, nichts. Und jetzt plötzlich diese Panik bei laufendem Fernseher bzw. das andauernde Unwohlsein, obwohl "die Gefahr" wieder ausgeschaltet ist.. allgemein hat er sich heute Morgen auch weniger freudig gezeigt und auch draußen habe ich das Gefühl, dass er sehr viel schreckhafter ist. Habt ihr vielleicht einen Rat für uns oder sogar mal eine ähnliche Situation erlebt? ((Bilder sind von vor ein paar Tagen, als der Fernseher lief...))
ich halte nichts davon den Hund mit seiner Angst alleine zu lassen und zu ignorieren. Emotionaler Support verstärkt die Angst auch nicht. dachte man früher mal, ist aber nicht so. damit meine ich nicht betüddeln oder mit dem Hund mitleiden. aber auch nicht ignorieren. hunde erleben im Laufe des Erwachsenwerdens immer mal wieder solche Angstphasen. das ist nicht weiter verwunderlich. wir hatten auch einige. mit emotionalem Support und Bindungsarbeit kriegt man das alles hin 🍀
Da schließe ich mich an! Nicht trösten im menschlichen Sinne mit seltsamer Tröstestimme, aber dem Hund Beistand anbieten. Wenn möglich im Flur abholen, vielleicht auch mit Leine, mitnehmen und beim Fernseher mit ihm hinhocken, beruhigend streicheln (nicht kraulen!), vielleicht ein wenig die Brust runter streichen oder im Nacken massieren. Natürlich darf auch die Stimme beruhigend verwendet werden! In beruhigender tiefer Tonlage sprechen so als wäre man ein Kutscher der seine Pferde anhalten möchte... Nicht permanent sprechen und alles vertonen, aber komplett schweigen muss man auch nicht... Und dann den Hund beobachten - entspannt er sich oder nicht? Tiefes bewusstes Ausatmen kann auch helfen.
Dann würde ich entweder den Fernsehr einschalten und dann aber auch präsent dem Hund helfen oder den Fernsehr aus lassen. Oder wenn ihr in Ruhe gucken wollt ohne euch um den Hund zu kümmern, aber der Hund auch nicht wien häufchen elend im Flur liegen soll vielleicht doch mal zeitweise nen weiteren geschützten rückzugsraum anbieten... Auf jeden Fall würde ich den Hund regelmäßig bewusst und mit Unterstützung mit dem angstauslösenden Reiz konfrontieren.
Danke für eure Ratschläge. Wir haben schon fleißig mit ihm "geübt". Da seine Näpfe im Wohnzimmer stehen (ca. 2 m vom Fernseher), kommt er ja regelmäßig ins Wohnzimmer, wobei wir ihn dann nach dem Fressen/ Trinken und bei leise laufendem Fernseher ermutigt haben, auf das Sofa zu kommen. Manchmal geht er wieder in den Flur, manchmal kommt er kurz her. Gestern Abend ist er sogar für ~2 Stunden angekuschelt an unsere Beine eingeschlafen. Da ignorieren wir ihn dann auch nicht! Im Flur gehen wir natürlich auch nicht kommentarlos vorbei, sondern fordern ihn auf kurz mitzukommen. Das macht er meistens - wenn aber nicht, liegt er jetzt schon viel entspannter im Flur. Da haben wir einige Decken und eine seiner Kaustangen hingelegt, womit er sich jetzt auch wieder beschäftigt. Die allererste große Panik hat er scheinbar schon überstanden. Wenn er das Wohnzimmer verlässt, geht er auch nicht mehr geduckt oder mit eingezoger Rute; nur die Ohren sind noch leicht angelegt. Wir bleiben auf jeden Fall dran, dass er sich wieder vollkommen bei uns entspannen kann auch wenn mal der Fernseher läuft!
Das klingt doch super! Das wird wieder alles schick!
Schreibe eine Antwort...