Lisa
19.9.2022 um 15:10Uhr

welpe

futterneid

Plötzlicher Futterneid

Hallo, unser Welpe 17 Wochen zeigt plötzlich Futterneid. Ich fütter ihn öfter aus der Hand, sitz während dem Fressen neben ihm, tausche z.B. das letzte Stück Rinderkopfhaut gegen Leckerlis. Kann mir nicht erklären, warum er jetzt dieses Verhalten zeigt. Das macht er auch, wenn wir ihm ein Stöckchen wegnehmen wollen beim Spaziergang. Natürlich kommts auch mal vor, dass ich ein Leckerli zum Tausch mal nicht dabei habe…und manche Dinge (gefährlich) schnell aus dem Maul geholt werden müssen. Das lässt sich nicht vermeiden. Was kann ich machen? Ist das normal? Ich möchte meinem Hund immer und alles wegnehmen können und er soll dabei keinen Stress haben oder mich sogar noch beißen. Bin echt ratlos :( hab ihn die letzten Tage NUR aus der Hand gefüttert und jetzt vorhin hat er das Verhalten schon wieder gezeigt. Danke für eure Ratschläge! Lg Lisa

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Alessia
19.9.2022 um 19:18Uhr

ich würde kein Kausspielzeig zur freien Verfügung geben, ihr verwalten die Ressourcen und entscheiden wann er was bekommt.nicht er. Futterneid kann auch durch Stress beim Fressen ausgelöst werden. Er sollte in Ruhe fressen können ohne das jemand neben ihm steht und ihn dabei beobachtet oder anspricht.

Alessia
19.9.2022 um 19:21Uhr

nicht während dem fressen neben ihm sitzen, ansprechen oder anstarren. das provoziert Futterneid. den Hund einfach in Ruhe lassen, dann wird sich das mit der Zeit legen. Du möchtest bestimmt auch nicht dass dich jemand andauernd betudelt wenn du isst. Wenn ein Hund beim Fressen andauernd von Menschen gestört wird, das heißt auch ständiges anfassen, anschauen oder sich daneben setzten wird er gestresst und muss Angst haben dass du das Essen wieder weg nimmst. auch sowas wie Hand in den Napf legen ist kontraproduktiv. Viele der Maßnahmen gegen Futterneid die besonders im Amerikanischen Raum verwendet werden fördern Futterneid

Alessia
19.9.2022 um 19:24Uhr

Bitte einfach den Hund beim Fressen, oder mit seinen Kaustangen in Ruhe lassen und vllt auch dabei einen Rückzugsort anbieten ( eine ruhige Ecke) dann wird sich das legen. ihr könnt natürlich unabhängig von den Mahlzeiten und kaustangen draußen das Kommando aus üben, indem Ihr Leckelies im Tausch anbietet. das wird irgendwann auch automatisch mit essen funktionieren aber bitte nicht bei den Mahlzeiten. das ist unnötiger großer Stress für den Hund andauernd unterbrochen zu werden. Neben den Hund setzten beim Essen fordert Futterneid!!! und zwar bei fast allen Hunden.

Nadine
19.9.2022 um 20:00Uhr

Sowas kann sehr individuell sein. Am besten holst du dir einen Trainer ins Haus, der dir für euch passende Übungen an die Hand gibt. Futterneid kann verschiedene Ursachen haben und sowas entwickelt sich meist auch erst. Es kann also künftig eher schlechter als besser werden, wenn du jetzt falsch agierst. Zum einen würde ich, sie bereits gesagt wurde, ihn bei den Mahlzeiten erstmal komplett in Ruhe lassen. Kein auf ihn einreden, kein daneben sitzen oder sonstiges. Nur den Napf würde ich verwalten. Heißt Beginn Fressen erst nach Freigabe, sonst ist der Napf weg. Dann zum Spielzeug. Hunde, die ihr Spielzeug usw. immer so freien Verfügung haben, können unter Umständen eben beginnen dieses zu verwalten und dann auch zu verteidigen. In diesem Fall hilft es, wenn du es eben nicht zur freien Verfügung stellst, sondern verwaltest. Den anderen Fall gibt es allerdings genauso. Also Ressourcenverteidigung, weil du am Ende immer alles einkassierst und ihm nie was lässt. Was da auf deinen Hund zutrifft, ist schwer zu sagen. Gerade letzteres ist auch gar nicht so einfach in den Griff zu bekommen. Da kann dann einiges zur freien Verfügung helfen. Das Spielzeug, was aber besonders ist und von dir verwaltet wird, dann plötzlich trotzdem verteidigt werden. Und dann noch der letzte wichtige Punkt. Ja, worst-case-Beute (Giftköder, Scherben, andere gefährliche Sachen) solltest du ihm natürlich aus dem Maul nehmen können. Solange dein Hund aber das aktuelle Verhalten zeigt, kann einfach wegnehmen/irgendwie aus dem Maul holen, die Thematik verschlechtern. Da muss man unter Umständen dann erstmal das Risiko eingehen, dem Hund das lassen und mitbekommen, was es ist, um dann im Anschluss beim Tierarzt sagen zu können, was denn da verspeist wurde. Ist nicht schön, aber in dem Zusammenhang können auch ändere Vermeidungsstrategien wie mit der Beute abhauen, Beute sofort runterwürgen oder eben auch Ressourcenverteidigung mit Zubeißen, entstehen und keine davon willst du.

Nadine
19.9.2022 um 20:01Uhr

Und nein, es gibt sich nicht von alleine, auch nicht, wenn du deinen Hund ab jetzt immer alleine fressen lässt. Daher vernünftiger Trainer.

Lisa
20.9.2022 um 07:41Uhr

Danke für eure Antworten! Hm spannend. Ich dachte eben immer, dass es gut ist, wenn man beim Fressen bei ihm ist, ihn weiteres Futter auch mal nachfüllt während dem fressen. Aber macht natürlich auch Sinn. Nur wie nehme ich ihm das letzte Stück weg? Er verschluckt es sonst und ich hab Angst, dass es stecken bleibt. Bis jetzt ging es immer gut aus, aber er verschluckt ordentlich große Stücke. Und was halter ihr von Handfüttern? Unsere Trainerin meinte, dass man z.B. eine Kaustange in der Hand halten sollte und er darf dann abnagen, aber nicht damit davon rennen. Da würde ich ihn aber wieder nicht alleine lassen. Er zahnt gerade, deswegen wollte ich ihm durchgehend Kauspielzeug anbieten, damit die Möbel in Ruhe gelassen werden. Aber ich nehme es ihm mal weg. Bin eh die ganze Zeit in der Nähe und merke, wenn er an die Möbel will. Apropos Trainer…ich finde es so schwer wirklich GUTE Trainer zu finden. Jeder hat andere Meinung/Ansichten. Von Kuschelkurs mit kompletter Konfliktvermeidung, bis zum Nackengriff und runterdrücken.

Nadine
20.9.2022 um 10:07Uhr

Bei deinem Problem brauchst du jemanden, der zu dir nach Hause kommt und sich die Zeit nimmt das genau anzusehen, um herauszufinden, worauf dein Hund genau reagiert und dann mit dir die richtigen Vorgehensweisen und Übungen zu finden. Er sollte dich da vernünftig begleiten und in der Lage sein, die Übungen anzupassen, wenn sie so gar nicht fruchten bzw. dein Hund andere Strategien entwickelt oder sich das ganze sogar verstärken sollte. Ich kann dir nur raten, löse dich jetzt erstmal für einige davon, dass sich dein Hund mit seiner Beute umbringen kann. Ja, es kann ganz viel passieren und das wollen wir nicht. Aber, um es mal übertrieben zu sagen, wir sagen unseren Kinder auch, dass sie nicht auf die heiße Herdplatte fassen sollen, weil sie sich da verbrennen und trotzdem fasst jedes Kind dann doch irgendwann mal drauf. Ich will damit sagen, dass du nicht alles verhindern kannst. Der Unterschied zwischen Hund und Kind ist, dass du dem Kind das viel leichter erklären kannst, wenn du es vor etwas schützen willst. Im Falle Beute versteht dein Hund nur, die will mir das wegnehmen. Also ja, dein Hund könnte von einem Kauartikel das letzte Stück im Ganzen schlucken, das könnte Verletzungen im Hals hervorrufen, stecken bleiben, … Aber Hunde sind Schlingfresser und in den meisten Fällen passiert gar nichts, außer vielleicht Durchfall oder Erbrechen, wenn der Magen mit so einem großen Stück nicht zurechtkommt. Also hast du aktuell 2 Varianten: 1. Vertrauensvorschuss an deinen Hund, der wird das schon hinbekommen. 2. Keine Kauartikel, nur gefüllte Kongs. Wenn du deinem Hund den Kauartikel einfach lässt, dann beobachte ihn natürlich aus einer gewissen Distanz, nicht anstarren dabei, und falls das tatsächlich stecken bleiben sollte, also der Worst Case eintritt, musst du eben erste Hilfe leisten und zum Tierarzt. Und suche dir eher Kauartikel, bei denen nicht so leicht irgendwelche kurzen Stäbe übrig bleiben. Das heißt nicht, dass du das nicht irgendwann wieder anders angehen kannst, aber in der momentanen Phase geht es nun mal nicht anders. Zur Handfütterung, in gewissermassen hast du das doch jetzt schon intensiv gemacht , ohne dass der gewünschte Erfolg eingetreten ist. Es kann durchaus funktionieren, wenn du das Futter jetzt nur noch direkt aus der Hand gibst, es kann aber auch zu noch größerem Frust führen und das Problem verstärken. Deswegen sage ich, dass das sehr individuell sein kann. Es kann sogar sein, dass das Ausgangsproblem beim Züchter war. Welpen, die alle gemeinsam einen großen Napf bekommen und so um das Futter konkurrieren müssen, anstatt jeder einen eigenen Napf, haben zum Beispiel häufiger Futterneid. Ähnlich bei sehr großen Würfen, wo dann die Mutter nicht genügend Zitzen hat oder zu wenig Milch oder sehr früh die Welpen nicht mehr saugen lässt, kann dazu führen. Vondaher müsste eben erstmal beobachtet werden, sieht dich dein Hund als Fressfeind oder meint er einfach die Ressourcen verwalten zu können und beginnt da jetzt einfach auszutesten. Theoretisch kann sowas auch durch Schmerzen entstehen, … Meiner hat zum Beispiel ein Ressourcenproblem. Allerdings zeigt er Verteidigung nur gegenüber anderen Hunden. Beim Mensch gar nicht, einzige Ausnahme jemand würde ihm an der Schnauze rumfummeln, das finde ich aber nicht schlimm, wäre was anderes mit kleinen Kindern im Haus, aber die dürften vermutlich sogar (Kinder dürfen bei ihm alles …). Ressourcenverteidigung gegen andere Hunde ist ein Thema, mit dem viele Trainer so gar nicht umgehen können. Die setzen bei Verteidigung gegen Mensch an und wundern sich, dass da keine Übung ein echtes Problem ist und das es mit den Hunden nicht besser wird. Und hinzukommt, dass das auch nur ein Thema außerhalb des eigenen Territoriums ist und nur mit gefunden Ressourcen, die ihm gar nicht gehören. Wir arbeiten daher viel an Impulskontrolle und Rückruf.

Dani
20.9.2022 um 11:32Uhr

1. Futterneid am Napf: da bin ich ganz bei Alessia. ich würde ihn auch in Ruhe fressen lassen, in einer ruhigen Ecke. erstmal würde ich die Erwartungshaltung deines Hunde (dass du ihn beim fressen störst) versuchen abzubauen. also erstmal gar nicht beachten, später MAL, nicht ständig, in die Nähe, so lange er es noch aushält und wieder weg. Sukzessive immer näher. aber kleinschrittig und nicht zu schnell. 2. kauartikel: es gibt kauartikel die nicht so schnell zerkleinert werden können bzw. nicht gegessen werden: kauwurzel zb. vielleicht mag er so was auch. oder google mal nach 'Boneguard Hund' 3. Gefährliche Sachen ausm Maul nehmen: ja, prinzipiell sollte man seinem Hund alles aus dem Maul nehmen können. Problem: wenn du das öfter machst schlingt er es irgendwann einfach runter, um schneller zu sein als du. besser ist wirklich ein zuverlässiges abgeben zu trainieren oder ein anzeigen. bis dahin aufpassen, dass er nix Gefährliches aufnimmt.

Simon
16.5.2023 um 18:57Uhr

Hallo Alessia, aber Daniela sagt doch in seinem Ressourcenverteitigungsvideo, dass man es so antrainiert, wenn man neben ihm sitzt und immer wieder etwas besseres mit der Hand in den Napf gibt.

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