Wir haben seit 8 Wochen eine Labradorhündin Milka. Mittlerweile ist sie 16 Wochen alt. Ich als Frauchen bin als Hauptzuständige fürs Futter, Erziehung und Gassigehen zuständig. Danach kommt meine große Tochter, die ebenfalls viele Dinge übernimmt. Seit ca. einer Woche haben wir die Herausforderung, dass Milka mich und meine Tochter anbellt, wenn wir ihr etwas verbieten und regelrecht aggressiv nach uns schnappt. Dies macht sie bei meinem Mann und meinem Sohn nicht. Ich haben den Eindruck, dass sie mit uns rivalisiert und ihre Position nicht anerkennt. In solchen Momenten ignoriert sie jeden Befehl (denen sie unter normalen Bedingungen super folgt) und beißt uns in die Wade. Gerne würde ich sie dann packen und zurechtweisen, was oft schwierig ist, da sie in diesen Situationen schwer zu bekommen ist. Ich bin über jeden Rat so dankbar, da ich dieses Fehlverhalten gerne so früh wie möglich korrigieren möchte. Danke.
Hallo Aline, du schilderst ja schon ein bisschen die Rollenverteilung in eurer Familie. Interessant wäre, zu erfahren, wie das häusliche Management konkret aussieht. Welche Regeln gelten bei euch zu Hause für den Hund? Wie habt ihr diese Regeln bisher durchgesetzt? Wie steht es um die Frustrationstoleranz eurer Hündin? Oft zeigt ein junger Hund solche Verhaltensweisen, wenn er zu wenig Ruhe hat und zu viel Programm am Tag🤔 Wie sieht ein "normaler" Tag bei euch so aus? Wie viel Ruhe hat Milka? LG
Hallo Aline, ich kann mich Silja nur anschließen. zusätzlich aber noch die Frage, arbeitet ihr auch mit Körpersprache? Vielleicht habt ihr damit mehr Erfolg als mit einem Kommando. Wie Silja schon schrieb, würde mich auch euer häusliches Management interessieren. hat sie bei euch gleich von Anfang an Regeln und Grenzen kennengelernt? Joe zum Beispiel, darf in gewisse Räume nicht rein usw. Impulskontrolle und Frustrationstoleranz können auch eine Erklärung sein. hier gilt es eben herauszufinden, was bei euch das Problem ist. sollte es gar nicht besser werden, müsst ihr vielleicht einen Trainer hinzuziehen. viel Erfolg 😊
Hallo Aline, lös dich mal von der Vorstellung, dass sie euren Rang nicht anerkennt. Bei Kindern würde man sagen, dass sie sich der Liebe der Eltern sicher sind und sich daher auch trauen, ihr Meinung massiv zu vertreten. Was ich damit sagen will, es ist gar nix schlimmes und auch kein Fehler von euch. In dem Alter ist einfach die Frustrationstoleranz noch nicht gut ausgebildet. Das musst du nur üben. Dazu gibt es auch gute Videos von Daniel. Zu wenig Ruhe begünstigt auch so ein Verhalten. Aber umgekehrt kann das Verhalten auch trotz ausreichend Ruhe auftreten. In dem Moment ist es wichtig, nicht wirklich NIE aggressiv und körperlich zu agieren. Das birgt die Gefahr, dass sich der Hund das anschaut und dann auch körperlich wird - das will man lieber nicht. Atme tief durch, lass dich nicht auf die Stimmung ein sondern bleibe neutral ( ich weiß, das ist schwer, wenn man den kleinen am liebsten an die Wand klatschen will). Nimm dir Raum, also geh nicht zurück sondern langsam auf den Hund zu, hilft das noch nicht, kannst du auch mal einen schnellen Schritt drauf zu machen. Ziel ist, dass der Hund sich zurücknimmt. Hilft alles nicht, mach eine Hausleine ran und bring sie kommentarlos zu ihrem Platz. Bleibt sie nicht da, kannst du sie auch mal anbinden. Oft schlafen sie nach so einem Anfall schnell ein. Bei manchen hilft auch ein Ruhegriff, also Hund zwischen deine Beine einparken und vor der Brust festhalten, bis sie sich beruhigt hat. Das klappt aber nicht bei jedem Hund.
Danke für eure Antworten und Vorschläge. Sie hat eine Box als Ruheplatz (in der sie auch schläft). Wir haben den Welpenkurs von Daniel gemacht und sie beherrscht die Kommandos auch körpersprachlich (Sitz, Platz, Bleib, Box, Decke). Meiner Einschätzung nach hat sie ausreichend Ruhe, wird aber auch gut gefordert und bewegt. Impulskontrolle üben wir täglich, so muss sie z.B. während ich das Futter herrichten in die Box und darf erst bei Kommando zum Futter. Die Tipps mit der geringen Frustrationstoleranz gehe ich nach und schaue mal was Daniel dazu hat. Danke Manuela für die detaillierte Beschreibung, wie ich mich ihr gut und konsequent, in solchen Momenten, nähern kann. Ich werde versuchen es umzusetzen. Den Ruhegriff schaue ich mir auch mal an. Sollte es tatsächlich gar nicht besser werden, holen wir uns eine Trainerin dazu. Vielen Dank euch.
Hallo liebe Aline, wir schließen uns gerne den anderen „Vorrednerinnen“ an. Diese Tipps werden dir sicher helfen können. Das Alter von 4 Monaten ist bei vielen Hunden oft anstrengend, auch wenn die Pubertät noch ansteht, weil die Welpen dann wirklich in der Familie angekommen sind und alles ausprobieren wollen, auch schon wie weit sie gehen können. Ein Sprichwort sagt: „Verwehren schafft Begehren“ oder „Willst du was gelten, mach dich selten“. Ich möchte damit sagen, dass eure Milka zur Zeit (es muss ja auch sein) sehr viel Aufmerksamkeit von dir und deiner Tochter bekommt, bei den anderen beiden Familienmitgliedern ist das ja nicht der Fall. Ihr solltet euch tatsächlich auch Zeiten verschaffen, in denen ihr Milka keine Aufmerksamkeit schenkt und sie auch tagsüber auch mal Zeit in der geschlossenen Box oder angebunden auf ihrer Decke verbringt. So lernt sie, auch mal frustrierende Situationen zu ertragen, also Fsrustrationstoleranz. Die Hausleine ist auch eine sehr gute Hilfe, denn jedes Mal, wenn Milka vor dir weglaufen kann, hat sie schon wieder gewonnen und macht sich ein Spielchen daraus, wenn du sie vielleicht auch noch fangen möchtest. Für das Deckentraining solltest du dir regelrechte Zeiten für Trainingseinheiten schaffen, so dass du dich auf Milka konzentrieren und dafür sorgen kannst, dass sie tatsächlich auf ihrer Decke bleibt und du die Zeit hast, ansonsten körpersprachlich auf sie einzuwirken. Die Idee im Zweifelsfall mal einen Trainer zu euch einzuladen ist auch sehr gut. Also nicht verzweifeln, mit der richtigen Unterstützung kannst du das Verhalten von Milka sicherlich bald schon in die richtigen Bahnen lenken. Viele Grüße vom Team der Doguniversity
Schreibe eine Antwort...