Verena
3.4.2024 um 04:56Uhr

Spring- und Beißattacken Junghund

Hallo zusammen, wir haben einen 7 Monate alten Rhodsian Ridgeback. In Summe bin ich mit dem was wir bisher mit ihm erreicht haben schon sehr zufrieden auch wenn er natürlich noch viel lernen muss. Gerade kicken schon langsam die Hormone mit Beginn der Pubertät. Mein größtes Problem aktuell ist, dass wenn Leo unsicher oder überfordert ist bzw. sich z.B. erschreckt beim Spazieren anfängt an mir hochzuspringen und in die Arme zu beißen. Teilweise wirklich fest sodass meine Unterarme schon mit blauen Flecken geschmückt sind. Während diesen „Anfällen“ weiß ich mir absolut nicht zu helfen. Ich habe schon versucht das Ganze zu ignorieren und einfach weiterzulaufen -> interessiert ihn nicht, beißt er halt in die Kapuze. Dann habe ich schon versucht ihn absitzen zu lassen -> bringt nix , weil in dem Moment keine Ansprechbarkeit. Habe ihn schon an Halsband und Geschirr gepackt um ihn davon abzuhalten -> oh Wunder, fand er total doof und hat ihn eher noch angestachelt. Hätte ich mir natürlich denken können. Das einzige was bisher geholfen hat ihn in dem Moment mit Wasser anzuspritzen. Dann schüttelt er sich einmal und ist danach vollkommen normal. Wisst ihr vielleicht ein besseres Konzept ? Ich möchte da auch Nix falsch machen. Vielen Dank schonmal !

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Michael
3.4.2024 um 12:15Uhr

Hallo Verena klingt erstmal danach das er mit dir in die Diskussion geht weil er in diesen Momenten nicht mit deinem Situationsmanagement einverstanden ist. Wird wohl ein Stück weit an den hormonellen Veränderungen liegen, darf aber keine Ausrede sein. In den Situationen solltest du Ruhe und Klarheit ausstrahlen. Nicht zurückweichen, aber auch nicht in Hektik und Frust verfallen. Gibt es offensichtliche Auslöser durch Außenreize solltest du diese erstmal möglichst meiden und in kleineren Schritten ein Krisenmanagement aufbauen. Sobald er unruhig wird und du weißt was gleich kommt, bleib stehen, lass die Leine durchhängen und stell den Fuß auf die Leine das er garnicht mehr springen kann, ihm nur noch Raum zum stehen, sitzen oder liegen bleibt. Sprich ihn dabei garnicht an und ruhe bestmöglich in dir selbst. Weiter geht es erst wenn er wieder ruhig und entspannt ist. Es ist zwar etwas pauschal ohne die Situation beobachtet zu haben, aber es ist ein Grundprinzip Aufregung nicht mit Aufregung zu bekämpfen und dem Hund Souveränität zu vermitteln. Wahrscheinlich reagierst du bisher etwas zu spät und deshalb eskaliert die Situation. Allgemein würde ich dir zusätzlich empfehlen nochmal die Basics zu hinterfragen. Häusliches Management, Entspannter Hund, Bindung und Beziehung, Distanz und Nähe sind die Kurse die ich dir dazu empfehlen würde. Flausen im Kopf können die Fellnasen schon mal kriegen und auch Grenzen austesten. Das er dich aber maßregelt und so intensiv mit dir diskutiert solltest du möglichst schnell unterbinden lernen. LG Micha

Andrea
3.4.2024 um 18:07Uhr

Hallo Verena, wir haben auch einen fast zwei Jahre alten Ridgeback-Rüden.. Das Problem kenne ich auch. Bis noch vor kurzem hat es meiner auch gemacht. Scheinbar aus dem nichts passt ihm etwas nicht und er fängt an zu pöbeln. Springt an mir hoch, beißt in die Leine.. Zuerst schließe ich mich Michael an. Versuche ruhig zu bleiben. Bei mir hat geholfen ihn am Halsband zu greifen und nach unten zu drücken, so dass er nicht mehr hoch springen kann. Es bedarf mitunter ein paar Wiederholungen, aber es funktioniert. Meiner macht es jetzt nicht mehr.. Da Ridgebacks Spätentwickler sind, wird es noch öfters passieren. Aber es hört auf 😊 VG Andrea

Nora
3.4.2024 um 19:10Uhr

Hi Verena, ich hab vor ein paar Monaten eine ganz ähnliche Frage im forum gepostet (im November 2023 zu Hund mit Schnappschildkrötensyndrom). Falls du es noch nicht gesehen hast, da sind auch viele hilfreiche Tipps :). Bei uns ist es in den letzten Monaten deutlich besser geworden, kommt ab und an aber noch vor und wenn es passiert schaffe ich es ganz überwiegend, es schnell zu beenden. Von daher: Nur Mut - das wird. Es ist wirklich tricky, da einen schnellen, sauberen Abbruch hinzubekommen und zu kommunizieren, dass man das Verhalten nicht möchte. Bei mir hat auf die Leine Stellen eine Weile funktioniert, irgendwann wirkte das aber wie Verbraucht und mein Hund wurde dadurch noch wilder. Ähnlich ist es mit vor dem Absprung mit dem Knie abblocken. Bis heute gut funktionieren an der Leine von mir weghalten oder anbinden und dann ein Stück entfernen. Wie du hatte auch ich das Gefühl, dass die Korrektur oft nicht richtig ankommt bzw mein Hund in den Momenten nicht empfänglich dafür ist. Daher habe ich viel an unserer Beziehung drum herum gearbeitet: deckentraining, abbruchsignal in schwierigen Situationen festigen und Frust aushalten lernen. Mir selber hilft es, cool und innerlich ruhig zu bleiben, das Verhalten nicht persönlich zu nehmen und mich über den Fortschritt zu freuen. Viel Erfolg euch noch!

Verena
4.4.2024 um 06:00Uhr

wow !! vielen Dank für die tollen Ratschläge. Werde ich versuchen umzusetzen.

Verena
11.4.2024 um 13:10Uhr

Hi Verena, du hast ja schon super Antworten bekommen! Zusätzlich dazu hat uns unsere Hundeschule empfohlen, sobald er sich irgendwie aufführt, wieder umzukehren. Egal ob du erst zur Tür raus bist oder schon eine Weile gehst, umkehren und den gleichen Weg zurück, dabei ruhig und cool bleiben.

Nicole
18.4.2024 um 20:25Uhr

oh ja , das kenne ich 🫣 diese Phase haben wir zum Glück ( fast ) überstanden. nun macht meine Hündind das nur noch wenn sie etwas sehr überfordert. was hat bei uns geholfen? Ruhe , ins Halsband oder die Bäckchen greifen und dabei ruhig bleiben bis die 5 min vorbei sind . Dabei keinen Blickkontakt, keine Aufmerksamkeit. wenn sie sich beruhigt hatte ging es weiter . manchmal musste ich das mehrmals wiederholen. Was auch gut geklappt hatte, ist totales einfrieren meinerseits und sobald sie ein alternatives Verhalten Zeigte klicken und belohnen. Parallel dazu haben wir weiter an unserem Abbruchsignal gearbeitet. Irgendwann wurde es immer weniger..

Nicole
18.4.2024 um 20:27Uhr

Ach so, die Ruhe Übung kann man natürlich in solchen Minuten bei dynamischen Hunden vergessen, es sei denn, man hängt nicht an seinem Meniskus 😅 Wenn man schnell genug ist kann man einen tiefen Bodenanker am Halsband machen dass sie nur noch liegen können .Aber der Griff ins Halsband mit gleichzeitigem Heranziehen war für mich einfacher

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