Jenny
20.3.2023 um 13:10Uhr

Traumatisierte Chihuahua-Hündin-Vertrauen aufbauen

Hallo ihr Lieben, wir haben unsere fast 8 Monate alte Chihuahua Hündin vor 3 Wochen zu uns geholt. Laut der Züchterin ist sie sehr schüchtern.. mittlerweile können wir aber von ihrem Verhalten darauf schließen das sie nicht schüchtern sondern traumatisiert ist. Sie ist sehr neugierig und aufgeschlossen Neuem gegenüber, hat sich sich sofort mit unserem Hund Jack angefreundet. Nur wenn man sie streicheln möchte, zieht sie sich sofort zurück mit eingezogenem Schwanz und angezogenen Ohren, meine Tochter knurrt sie sogar an. Jetzt nach 3 Wochen taut sie langsam auf und kommt auch mal von sich aus zu uns, macht an mir Männchen, frisst mir aus der Hand, rennt aber dennoch weg sobald man sie streicheln möchte, von hochnehmen ganz zu schweigen. Das macht es unglaublich schwer gerade wenn es um das Thema Stubenreinheit geht, denn das ist sie auch nicht.. sie kennt nur Katzenklos.. Bei unserer hiesigen Hubdeschule gibt es aktuell keine Möglichkeit für sie weil die überwiegend nur größere Hunde haben. Aus diesem Grund schreibe ich hier um zu fragen ob ihr Tipps für mich habt um das Vertrauen noch weiter zu festigen bzw. aufzubauen. Tägliches Gassigehen geht aktuell noch nicht weil sie eben immer wegrennt sobald man sie anziehen will zum rausgehen. Bin echt ratlos und möchte sie aber auch nicht zurückgeben, weil ich sie sehr liebe und ihr ein schönes zu Hause geben möchte anstatt sie nochmal zu traumatisieren. Vielleichtbhabt ihr ja Tipps für mich. Danke schon mal im Vorfeld :)

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Dani
20.3.2023 um 14:33Uhr

wenn sie an der Leine ist läuft sie oder stresst sie das auch?

Jenny
20.3.2023 um 17:21Uhr

wir haben sie, wetterbedingt, erst 2x an der Leine gehabt. Beim ersten Mal stand sie stockensteiff da und hat furchtbar gezittert und sich nicht bewegt. Beim zweiten Mal hatte sie auch noch Angst, ist aber gelaufen und hat die Umgebung abgeschnüffelt. Da hat sie sich auch gut an mir orientiert und ist schön mitgelaufen. Aber wie gesagt, es ist ein Krampf sie überhaupt in ihr Geschirr zu bekommen, da sie sich kaum anfassen lässt und immer direkt flüchtet. Es ist wirklich wie verhext, mal kommt sie von sich aus und fordert auch mich zum Spielen auf und dann, aus heiterem Himmel, ist wie wieder mega scheu und ängstlich. Ich weiß leider nicht wo sie vorher war und was ihr dort widerfahren ist, aber normal ist das nicht meiner Meinung nach.

Dani
20.3.2023 um 18:37Uhr

meine Idee wäre gewesen, wenn sie Leine akzeptiert, ihr eine Hausleine umzumachen und sie, statt sie hochzunehmen, an der Leine auszuführen, zwecks stubenreinheit. Ansonsten würde ich jetzt gar nicht so viel an ihr "rummachen". es ist schonmal gut, dass sie euren Ersthund gut findet. Da schaut sie sich vielleicht schon was ab. Zum Beispiel auch im Umgang mit euch. Ansonsten würde ich euch raten Routinen, Strukturen und Regeln zu etablieren. Das gibt Hunden Sicherheit. Sucht sie den Kontakt gut, sucht sie ihn nicht auch gut. gib ihr Zeit, das wird schon. 🍀

Nicole
20.3.2023 um 23:33Uhr

das Geschirr bleibt zunächst dran und die Hausleine auch, das verhindert dass ihr erstmal direkt nach ihr greifen müsst außer ihr seid im Training (kommt weiter unten) achtet extrem auf eure Körpersprache, deeskalierend, seitlich abgewandt. macht euch bewusst klein wenn ihr euch irgendwie nähert. Hände kommen wenn überhaupt dann nur von Unten seitlich ins Spiel. gestreichelt wird wenn sie es will und dann die Brust, nicht der Kopf. 3 Wochen ist für einen Hund wie diesen Keine Zeit. geht Gassi ja, aber in ihrem Tempo. mehr Spazierstehen wie anderes und ermutige und bestätige sie bei allem was sie gut macht, Lob - Markerwort!! wenn sie nimmt, Mini Kekse/Käse suchen lassen. im Haus einfachste Aufgabe stellen, bzw auch hier sie ermutigen .Kekssuche finden viele Hunde toll. Das Erklimmen von Podesten ist für manche auch hilfreich. Kinder sind leider oft schlecht einschätzbar für Hunde die das nicht kennen. die Bewegungen der Kinder sind oft weniger Kontrolliert! Leite deine Tochter an wie man sich ihr nähert und auch die Grenzen des Hundes zu respektieren! so wenig Bewegung wie möglich vom Kind. gib dem Hund die Chance das Kind auf Distanz zu beobachten während deine Tochter alltäglichen Dingen nach geht, zu Beginn möglichst ruhige Tätigkeiten auch hier bestätigst du jedes Interesse vom Hund am Kind - Markerwort und Kekse. euer anderer Hund ist der gut sozialisiert? dann nutze ihn draußen. nimm ihn mit raus wenn ihr eure Runden dreht. oft fällt die Orientierung an der gleichen Art einfacher wie die am Menschen. eine unserer Kleinhunde war ähnlich schwierig und war über Wochen am Geschirr von meinem Rüden eingehängt. der war Bomb Proof und ihre mentale Stütze und extrem nutzbar indem er als begrenzender äußerer Block fungieren konnte während ich auf der anderen Seite agieren konnte. besorge dir bitte eine Lecktube. hat mehrere Vorteile. Während die eine Hand die Tube bedient, das Lecken entspannt den Hund und hält sie länger in deiner Nähe während die andere Hand sich seitlich der Brust zum Streicheln nähern kann. nehmt es erstmal hin mit der nicht Stubenreinheit. ihr müsst euch erstmal uneingeschränktes Vertrauen erarbeiten und der Hund muss anfangen sich draußen entspannen zu können. also steht und sitzt möglichst viel gemeinsam draußen herum und chillt. beobachtet gemeinsam die Welt. deine primär Aufgabe dabei ist relaxen. Der Hund lernt egal was passiert dieser Mensch ist da und der Fels in der Brandung. auch hierbei Markerst du jedes Entspannungssignal vom Hund. Tagesroutine, viel Struktur in allem was ihr tut und gewiss auch das Stellen von einfachen Aufgaben helfen diesen Hunden. lass sie einfachste Kommandos erlernen mit Hilfe vom Ersthund. Das klappt oft wirklich gut, weil sie nachahmen was dieser tut. also Binde den ruhig viel mit ein in euer Konzept. ihr werdet lernen Geduldig zu sein und dass nach Fortschritten auch Rückschritte folgen. der Weg ist lang und es gibt auch Grenzen, möglicherweise wird sie nie ein Kuschelhund werden oder auf Streicheleinheiten stehen, es sei denn sie will sie von selbst. es ist nichts was sich innerhalb von paar Wochen in Luft auflöst. es bedeutet bedächtige und ruhige Arbeit primär an sich selbst, aber es ist ungeheuer lehrreich! viel Erfolg!

Dani
21.3.2023 um 07:08Uhr

😊👍

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