Nancy
30.4.2023 um 06:51Uhr

Trennungsangst beim Spaziergang

Hallo zusammen , ich habe einen 9 Monate alten Golden Retriever, der an sich komplett lieb ist, die Grundkommandos etc gut kennt und auch bei Spaziergängen alleine super läuft, keine Probleme mit der Leinenführigkeit etc. Wenn wir aber derzeit als Familie komplett einen Spaziergang machen, hat er ein Problem damit wenn wir uns als Rudel trennen (also wenn meine Kids verlaufen etc) und fängt an zu fiepen und den jetzigen anzustrengen vor Freude, wenn er zurückkommt. Habt ihr vielleicht Tipps, wie ich dem weiter begegnen kann? Derzeit versuchen wir auf die Leine stellen und ignorieren, bis er sich beruhigt hat, sodass er sieht, dass alles iO ist. Vielen Dank!

Alle Antworten
2
Andreas
30.4.2023 um 16:51Uhr

Hallo Nancy. Meiner Meinung nach bringt ignorieren nicht wirklich was. Wenn man sich mal Aufnahmen eines Rudels ansieht, wird da aktiv korrigiert wenn jemand etwas ungewünschtes tut. Dabei wird immer erst Körpersprache verwendet. Wenn das nicht hilft wird der Hund verbal (knurren), wenn das nicht hilft ein gehemmter Biss usw. Also im Prinzip eine Eskalationsmatrix. Wobei natürlich die Reihenfolge eingehalten wird. Da wir unsere Hunde nicht beißen, hilft es, die „Verstöße“ so harmlos zu machen wie möglich. Somit dürfen wir bei Erziehung nicht von 0 auf 100 losstürzen. Dazu kommt, dass das Rudel aufzutrennen etwas ungewöhnliches für den Hund ist. Also machen wir für den Anfang folgendes: - alle zusammen, und jeder geht nur ganz kurz und nicht weit weg (Aufregung niedrig halten) - Bei Aufregung Knurren = schimpfen (Körpersprache lasse ich bewusst gerade aus, weil das muss man können) - Jeder der zurückkommt, ignoriert den Hund solange er sich gut benimmt (in der Hundewelt ist ignorieren bereits Bestätigung). Sobald er Aufregung zeigt (etwas Schwanz wedeln und etwas Freude ist ok, lässt sich auch nicht vermeiden, aber wenn er sich reinsteigert meine ich), schimpft derjenige mit ihm, über den er sich freut. Das Selbe passiert zu Hause. Wenn ihr kommt oder geht darf der Hund nicht begrüßen noch hinterherstalken. Er kriegt einen dedizierten Platz, und dort hat er zu verweilen. Jeder, der kommt oder geht beachtet den Hund nicht, außer er zeigt Aufregung. Dann wird „geknurrt“. Durch viele Wiederholungen kann man ihm so die Aufregung abgewöhnen. Lieber öfter und sanfter als gleich große Sprünge machen!

Nancy
1.5.2023 um 11:54Uhr

Vielen lieben Dank für diese ausführliche Antwort! Das werde ich definitiv versuchen umzusetzen. Wir hatten es gestern auch mal versucht, das "Rudel" nach und nach zu trennen (mit Rückkehr und ganz ruhigem streicheln) und da ging es dann nach gut 10 Minuten.

Schreibe eine Antwort...

Antwort abschicken
Weitere Kategorien