Nicole
2.12.2022 um 21:45Uhr

Welpe hat Angst beim gassi gehen

Hallo ihr lieben. Meine Hündin ist 3 Monate alt leider mag sie es gar nicht gassi zu gehen, sobald ich das Geschirr raus hole fängt sie an weg zulaufen oder sie legt sich hin und tut so als ob sie schläft. Sobald wir aus der Tür raus sind setzt sie sich hin und bewegt sich kein Schritt. Sie 200m weg vom Haus zu bringen hab ich auch schon versucht aber keine Chance. Das größte Problem ist eigentlich das sie extrem Angst vor Menschen hat was die Sache echt nicht leichter macht. Habt ihr vllt irgendwelche Tipps und Tricks

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Tobias
3.12.2022 um 07:36Uhr

Über die Ursachen nachzudenken wäre angebracht. Wie hat sich der Welpe davor verhalten? Wenn es vorher anders war ab wann wurde sie denn so ängstlich? Woher weißt du dass sie Angst vor Menschen hat und was tust du um ihr diese Angst zu nehmen? Ist vielleicht das Geschirr für sie unangenehm? Du sagst sie läuft weg wenn du es ihr anlegen möchtest... Fangst du sie dann ein und zwingst sie in das Geschirr? Oder wie darf ich mir das vorstellen? Die Vermutung liegt nahe dass du ihr irgendwas angetan hast, dass sie aich so verhält. Ist das nicht so wäre zu erwarten dass sie von Anfang an so ängstlich war. Das würde dann heißen, dass beim Züchter etwas schiefgelaufen ist. Die wichtigste Frage ist also ob der Hund immer so drauf war oder ob sich das erst entwickelt hat und wenn ja wie. GLG

Andreas
3.12.2022 um 09:09Uhr

Gibt auch tolle Videos von Dana auf YouTube (auch Doguniversity). Körpersprache und Ritual für Geschirr anziehen. Auch César Milan hat da ein tolles Video wie er Welpen an das Geschirr / Leine gewöhnt

Nicole
3.12.2022 um 09:15Uhr

danke für deine Antwort. meine Welpen war von Anfang an schon ängstlich also hat es nicht entwickelt . Sobald Menschen kommen Hocke ich mich neben sie und lege ihr meistens meine Hand auf den Rücken um ihr die Sicherheit zu geben sobald der Mensch näher kommt gebe ich ihr ein Leckerlie um ihr zu zeigen das Menschen positiv sind. beim Geschirr anziehen setze ich mich daneben und lasse sie meistens erstmal am Geschirr riechen und führe ihren Kopf mit einem leckerlie durch das Geschirr.

Tobias
3.12.2022 um 09:38Uhr

Das mit dem Geschirr klingt ja ganz gut. Die Vorgehensweise bei Menschen würde ich ändern. So wie ich es sehe belohnst du hier das ängstliche Verhalten und sagst dem Hund damit "Ja das macht wirklich angst!" Besser wäre eine habituierung also gewöhnung an den angsterregenden Reiz. Vielleicht ein Familienmitglied oder jemanden den der Hund schon kennt einfach mal so nah wie möglich an dem Hund ranstellen oder setzen. Ganz wichtig ist, dass wenn der Hund flüchten will, dass er es nicht kann und dass der Mensch nicht weggeht bevor sich der Hund entspannt hat. Ansonsten steigert sich die Angst nur. Wenn der Hund von einem Züchter kommt hat der einen schlechten Job gemacht bei der Sozialisierung. Das wird viel Arbeit aber es ist möglich nur nochmal: GANZ GANZ WICHTIG. Agstverhalten nicht belohnen und auch keine Flucht zulassen. Natürlich den Hund nicht überfordern also die erste Annäherung auf eine Distanz wählen die machbar ist. Sobald der Hund sich bei dieser Distanz entspannen kann, am nächsten Tag zwei Schritte näher gehen und wieder abwarten bis er sich beruhigt. Das kannst du dann mit verschiedensten Personen an verschiedenen Orten üben. Am besten fangt ihr damit in der Wohnung an wo sich die kleine wohl fühlt.

Nicole
3.12.2022 um 09:44Uhr

vielen Dank für deine schnelle Antwort. zuhause hat sie keine Angst vor Menschen also aufjedenfall nicht so stark. es sind eher die fremenden Menschen draußen. Sie kennt auch viele aus der Familie und Freunde bei denen sie sich auch immer freut und sofort angelaufen kommt

Tobias
3.12.2022 um 10:10Uhr

Das ist jedenfalls ein sehr gutes zeichen. Die Übung bleibt die gleiche. Langsam gewöhnen immer näher am fremde heranzukommen. Im Winter ist das ganze natürlich ein bisschen mühseliger als im Sommer aber ich wünsche euch trotzdem viel Erfolg und Freude

Tobias
3.12.2022 um 10:10Uhr

Das ist jedenfalls ein sehr gutes zeichen. Die Übung bleibt die gleiche. Langsam gewöhnen immer näher am fremde heranzukommen. Im Winter ist das ganze natürlich ein bisschen mühseliger als im Sommer aber ich wünsche euch trotzdem viel Erfolg und Freude

Nicole
3.12.2022 um 10:15Uhr

vielen Dank für deine Hilfe

Frank
3.12.2022 um 10:18Uhr

Moin, Die Sache mit dem Geschirr würde ich auch zuerst checken. Bist Du erst Besitzer? Bist Du dir sicher was das Alter angeht? Was machst Du bevor ihr nach Draußen geht? Man könnte versuchen ein "Ritual" zu etablieren. Also immer der selbe Ablauf vor dem Rausgehen. Dabei dem Hund das richtige Mindset verpassen. Wenn das Theater schon vor dem Rausgehen beginnt stimmt irgendetwas ganz und garnicht. Wie geschrieben würde ich zuerst schauen ob es an der Ausrüstung liegt. Klappert/Klingelt etwas am Geschirr, ist es zu eng/weit, sitzt es auf einer empfindlichen Stelle, Piekst/Kratzt/Klemmt etwas. Notfalls einfach mal ein anderes ausprobieren oder ein Halsband versuchen. Es gibt Hunde die mögen kein Geschirr. Dann die Vorbereitung zum Rausgehen positiv verknüpfen. Wie auch immer. Da sind wir wieder beim Ritual. Dann würde ich mir einen Klappsruhl nehmen, Rucksack mit Kaffee, Keksen für dich und Wasser, Leckerchen, Spielzeug für deinen Hund. Mit dem Stuhl nach Draußen und hinsetzen. Schauen was der Hund macht. Draußen positiv verknüpfen durch Futter (kann später ein Problem geben), Spiele, Zuneigung, Sicherheit. In dieser Zeit nichts weiter vom Hund verlangen nur das er mit dir Draußen Zeit verbringt und Spaß hat. Das muss bei so jungen Hunden garnicht lange sein aber immer wieder.Einfach Rausgehen, gute Zeit haben, beobachten, Bindung aufbauen. Ich kenne deine örtlichen Gegebenheiten nicht aber es wird sich in der Nähe ein Plätzchen finden an dem ihr Ruhe findet und Zeit verbringt. Wenn das funktioniert kannst du versuchen langsam den Radius um euer Heim zu erweitern. Vielleicht auch ein Leckerli oder Spielzeug suchen das es nur Draußen gibt und sonst nicht. Wichtig ist jetzt Bindung aufzubauen, Sicherheit zu vermitteln und das Rausgehen positiv zu verknüpfen. Die Frage nach dem Warum ist schwer zu beantworten und es hilft auch nicht sich zu lange mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Jetzt einen Cut machen und komplett bei Null anfangen. Alles was ihr macht hinterfragen und nach Verbesserungen suchen. Wenn dein Hund wirklich erst 3 Monate alt ist wird ein Neustart kein Problem weil es ja noch keine eingefahrene Struktur geben kann nach so kurzer Zeit. Ansonsten wie immer einen Trainer draufschauen lassen. Der kann das auch besser beurteilen weil er vor Ort mit dir arbeiten kann. Das hier ist nur ein Tipp ohne Anspruch auf Richtigkeit. Ferndiagnose ohne die Situation gesehen zu haben ist halt einfach schwierig.

Ines
3.12.2022 um 13:30Uhr

Zum Thema Angst: Angst ist eine Emotion und lässt sich nicht mit Futter oder ähnlichem verstärken. Dein Welpe "muss da auch nicht durch" und wird sich auch nicht "irgendwann daran gewöhnen". Ich kann dir sehr den Podcast "Dog it right" empfehlen. Folge 50 behandelt das "Leben und Training mit ängstlichen Hunden". Die Folgen findest du auch direkt auf deren Homepage. Ich höre sie bei Spotify. Bitte nimm dir die Zeit und höre dir die Folge an. Und auch für euer weiteres Zusammenleben gibt es tolle Folgen. Ein weiterer empfehlenswerter Podcast ist "Fiffi und Struppi hören zu".

Tobias
3.12.2022 um 13:41Uhr

Das Verhalten das von der Angst ausgelöst wird kann verstärkt werden. Somit auch die Angst selbst indirekt halt. Gewöhnung findet auch bei ängstlichen Hunden statt. Gerade bei ängstlichen Hunden ist das wichtig und auch common practice in der Verhaltenstherapie bei Tier und Mensch. Wichtig ist eben dass die Begegnung mit dem angst auslösendem Reiz freiwillig und unter einer gewissen Reizschwelle stattfindet um eine Überforderung zu vermeiden. Ich finde es toll dass du immer wieder die gleichen Podcasts empfiehlst aber wenn du da noch nie von Habituierung gehört hast solltest du mal wissenschaftlich fundierte Verhaltenstherapie für Hunde studieren. Bei Angst ist mit äußerster Vorsicht vorzugehen und am besten in Begleitung eines guten Hundepsychologen. Einen Podcast oder zwei anzuhören wird dem Hund gar nichts bringen. Und sein Leben lang mit Angst vor Menschen zu leben wohlgemerkt auch nicht

Ines
3.12.2022 um 15:15Uhr

In der Podcast-Folge geht die erfahrene Hundetrainerin ausführlich auf das Thema ein und vermittelt dabei wesentlich mehr Wissen als es bisher unter diesem Beitrag gibt. Deshalb ist es absolut sinnvoll sich auch dort zu informieren. Und ja, ich habe jetzt zum 2ten (!) Mal diese Podcasts empfohlen, weil ich die schlicht empfehlenswert finde. So what?? Ich finde es einfach sinnvoll, sich als HundehalterIn weiterzubilden und Podcasts sind erst einmal eine einfache und kostengünstige Möglichkeit. Ich bin auch immer sehr dafür, eine gute Hundeschule zu besuchen, sich Bücher zu kaufen oder auch einen Online-Kurs. Deine Empfehlung war zunächst übrigens: Wenn der Hund von dem Reiz weg will, darf er das nicht. Er muss da bleiben, bis er sich entspannt. Erst in einem weiteren Beitrag sagst du jedoch, dass die Begegnung mit dem Angst auslösenden Reiz freiwillig sein sollte (...). Das klingt ja auch schon deutlich besser.

Tobias
3.12.2022 um 15:26Uhr

LOL und deine Empfehlung hat sich gelesen wie :"Dein Hund ist ein Angsthund. Leb damit" Übrigens werden mitunter die schwersten fälle von Angst und Aggression mit der sogenannten "flooding" methode bewältigt. Und JA das heißt der Hund darf nicht erfolg haben mit seinem Flucht verhalten sonst wird dieses verstärkt. Ist das selbe Prinzip bei Menschen nur dass diejenigen die sich nicht freiwillig der Angst aussetzen sie nie bewältigen. Dem Hund müssen wir diese Entscheidung abnehmen wenn wir ihm und uns ein angenehmes Lebem ermöglichen wollen. Dazu kann ich den Dog Daddy auf Youtube empfehlen. Ist halt nicht so die "gewaltfreie" Schiene. Die Ergebnisse sprechen allerdings für sich GLG

Ines
3.12.2022 um 17:31Uhr

Was der Empfänger in die Nachricht interpretiert, kann ich nicht beeinflussen. Wenn es mir egal wäre, würde ich mich hier nicht äußern. 🙄 Wir zwei werden hier eh nicht auf einen Nenner kommen. Und mir ist meine Zeit zu kostbar, um sie mit solch sinnlosen Diskussionen zu vergeuden.

Tobias
3.12.2022 um 18:41Uhr

Danke für die Info. Sehen uns im nächsten Thread für die nächste sinnlose Diskussion. Ich würde das übrigens nicht Diskutieren nennen. Dafür muss man nämlich argumentieren und eine konkrete Meinung haben.

Dani
3.12.2022 um 19:05Uhr

man unterscheidet bei Hunden zwei persönlichkeitstypen. zum einem den extrovertierten Typ in unsicher oder souverän zum zweiten den introvertierten Typ in unsicher oder souverän. der Persönlichkeitstyp ist angeboren und innerhalb dieser Grenzen lässt sich trainieren. bei unsichen Hunden ist es mMn das Wichtigste überhaupt, dass sich dein Hund auf dich verlassen kann. das impliziert, dass du ihn nicht auf Zwang Situationen aussetzt, die ihm Angst machen. ich würde zu allererst weiter am Bindungsaufbau zu dir arbeiten. Wenn die Bindung stimmt, lassen sich angstbehaftete Situationen viel besser bewältigen. Dein Hund muss auch keinen Kontakt zu fremden Menschen haben. ich denke ja mal, dass er bei euch in einem familiären Gefüge aufwächst. du schreibst ja, dass er viele aus der Familie und Freunde kennt. das ist ausreichend. mehr muss nicht sein. lass ihn also erstmal nicht von Fremden anfassen, schütze ihn. dann wird er mit der Zeit vertrauensvoll mit dir an fremden Menschen vorbei gehen. Vertrauen in den Halter wird dir auch bei den spooky periods helfen, die Hund im Laufe des Erwachsenwerdens ereilen 😊🍀

Lena Filippa
3.12.2022 um 22:55Uhr

man könnte versuchen immer nach dem ihr eine Runde gegangen seit ihn zu fütter, oder, das klingt jetzt vielleicht etwas verrückt aber wenn er schon Sitz oder Platz kann versuchen ihn an einer Wiese oder so anbinden und dann einen Helfer oder einen anderen Hund ins Sitz oder Platz zu bringen dadurch sieht der Welpe das du andere Menschen im griff hast und er sich nicht fürchten muss liebe Grüße 😊

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