Liebe Community, ich brauche eure Hilfe in Bezug auf unseren 15 Wochen alten Weißen Schweizer Schäferwelpe. Während unserer Spaziergänge zieht er auf den letzten ca. 200 Metern auf dem Heimweg stark an der Leine und läuft viel schneller als gewöhnlich. Ich habe bereits versucht, ihn in dieser Situation mit verschiedenen Beschäftigungen abzulenken, aber das scheint ihn eher noch unruhiger zu machen, selbst wenn er die Kommandos befolgt. Nach kurzer Zeit fängt er dann an, wild umherzurennen, während er an angeleint ist. Es scheint, als ob ihn irgendetwas überfordert und die Ablenkung durch Beschäftigung das Verhalten noch verstärkt. Interessanterweise zeigt er dieses Verhalten nicht, wenn wir mit ihm mit dem Auto an einen anderen Ort fahren, um dort spazieren zu gehen. Leider ist es uns jedoch nicht immer möglich, mit dem Auto wegzufahren, um spazieren zu gehen. Habt ihr vielleicht Tipps, wie ich in dieser Situation am besten vorgehen sollte? Ich wäre euch für jeden Ratschlag dankbar. Vielen Dank im Voraus!
Hallo Joel, wir haben einen ca. Sieben Monate alten deutschen Schäferhund. In den ersten Wochen zeigte er bei uns das gleiche Verhalten. Er wollte erstens schon nicht aus dem Haus, dann ging es eine Zeit lang, aber sobald er gemerkt hat, dass es wieder nach Hause geht, hat er wie wahnsinnig gezogen. Aber keine Angst, das liegt sich wieder. Er wurde ja schon einmal aus seinem sicheren Haus gerissen und möchte sozusagen das sichere Nest jetzt nicht verlassen. Wenn du an einem unbekannten Ort bist, dann weiß er ja nicht wann oder wo es nach Hause geht. Deswegen hält er sich eher an dich, weil du ihm Sicherheit gibst und er eben den Weg zurück nicht weiß. Übe einfach weiter an der Leinenführigkeit und du wirst sehen, dass es irgendwann besser wird. :)
Hallöchen, es kann natürlich mehrere Gründe haben. Einerseits kann es Überforderung sein (wie lange geht ihr denn spazieren und was macht ihr auf den Spaziergängen?), aber es kann auch ein antrainiertes Verhalten sein. Z.B. bekommt er direkt nach dem Spaziergang zu Fressen? Oder ist es einfach nur Freude, dass er wieder zu Hause ist? ( z.B. wenn wir weggefahren sind und fahren auf dem Rückweg durch eine bestimmte Kurve, dann werden unsere Hunde in ihren Boxen unruhig). Wenn Dich das Verhalten Deines Hundes da stört, dann würde ich nur einen kurzen Spaziergang machen und auf dem Rückweg, sobald er zieht, umdrehen und wieder vom zu Hause weg in eine andere Richtung gehen. Das sind aber gerade nur alles Ideen. Ich wünsche Dir noch viel Freude mit Deiner Fellnase 😉
Vielen Dank für eure wertvollen Ratschläge und Anregungen. Unsere Spaziergänge dauern in der Regel etwa 25-30 Minuten, was ungefähr 800 Meter entspricht. Das Hinausgehen ins Freie verläuft größtenteils problemlos. Mit desem Verhalten begann er vor etwa drei Wochen, als wir nur einfache Übungen wie "Sitz, Platz und Hier" mit ihm während den Spaziergängen durchführten. Gegenwärtig arbeiten wir daran, dass er sich während der Spaziergänge besser an uns orientiert. Wir belohnen ihn, wenn er uns anschaut, zu uns kommt oder sich an der Leine gut führen lässt. Zusätzlich üben wir das Fußlaufen und führen trainieren gelegentlich das Bleiben an Ort und Stelle durch. Da wir gestern darüber nachdachten, dass wir möglicherweise zu viel während der Spaziergänge von ihm verlangen, haben wir uns vorgenommen, vorerst nur die Orientierung an uns zu stärken und die anderen Übungen auszulassen. Was das Fressverhalten betrifft, ist unser Welpe nicht allzu fixiert darauf. Oft hat er nach dem Spaziergang keine sofortige Lust zu fressen, vermutlich weil er noch aufgeregt ist. Aus diesem Grund haben wir begonnen, ihn nach dem Spaziergang in sein Laufgitter zu bringen, wo er bleiben muss, bis er sich beruhigt hat. Wenn wir das nicht tun würden, würde er in der Wohnung herumtollen und er beisst uns dann auch oft und mehrmals. In Zukunft werden wir die Spaziergänge wahrscheinlich um die Hälfte reduzieren, falls wir nicht an anderen Orten spazieren gehen können. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Spaziergang am Morgen, Nachmittag oder Abend stattfindet, und es macht auch keinen Unterschied, ob wenige oder viele unterwegs sind.
Ihr macht Euch wirklich viele Gedanken 👍. Ich finde Eure Gedanken gut, dass Ihr die Spaziergänge etwas ruhiger gestalten möchtet. Weniger ist manchmal mehr. Der Bindungsaufbau steht für mich an erster Stelle. Über die Bindung und Orientierung kann man später noch so viel machen . Aufgrund meiner Erfahrungen finde ich das Kennenlernen von Außenreizen wie Geräusche, fliegende Blätter, Fahrradfahrer, Regenschirme die plötzlich aufgehen ... . so wichtig. Diese gemeinsam mit dem Welpen zu erleben und die nötige Sicherheit zu geben, stärkt meines Erachtens die Bindung. Sicherlich ist auch die Impulskontrolle und Frusttolerenz noch wichtig und sollte nicht vernachlässigt werden, aber beides würde ich kleinschrittig erarbeiten. Erst drinnen ohne Ablenkung aufbauen und dann die Ablenkungen langsam mit einbauen. Das gilt auch für Tricks wie Sitz, Platz .... Ich bin mir sicher, dass ihr das toll machen werdet. Das Wichtigste ist doch, dass man ein Verhalten erkennt und wenn es nicht so gut ist, nach einer Lösung sucht. Und welche Lösung die richtige ist, zeigt uns der Hund dann schon. LG
Schreibe eine Antwort...