Nadine
12.1.2025 um 07:30Uhr

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Zerstörung beim Alleinsein

Hallo ihr Lieben 🙋🏻‍♀️ Wir haben folgendes Problem mit unserem knapp 1,5-jährigen Border Collie: Diesel zerstört seit er ca. 9 Monate alt war beim Alleinbleiben gerne Dinge. Je mehr wir wegräumen, bevor er alleine bleibt, desto erstaunter sind wir nach dem Heimkommen, was er wieder zwischen die Zähne bekommen hat. Ich bin mittlerweile etwas ratlos, was wir dagegen machen können. Wir haben Diesel mit 9 Wochen bekommen und die ersten 10 Monate in einer Wohnung gelebt. Im August sind wir in ein Haus gezogen. In der Wohnung hatten wir eine Kamera installiert, mit der wir sehen konnten, dass er beim Alleinsein grundlegend entspannt ist und schläft. Manchmal ist er aufgewacht, hat ein paar Minuten gebellt und dann weitergeschlafen - unabhängig davon, wie lange er allein war. Ab und an hat er auch Dinge „angeknabbert“. Ich sage deswegen „angeknabbert“, weil es genau so beginnt: Er schläft irgendwo, wacht auf und beginnt einfach im Liegen z. B. sein Bett anzuknabbern. Nachts schläft er aktuell meistens auf der Couch. Er schläft, wacht auf, dann liegt da ein Polster vor seiner Nase, den er anzuknabbern beginnt, bis die Watte rausquillt und dann wird‘s erst recht lustig. Der Polster wird durch den ganzen Wohnraum geschleudert, bis die Watte überall verteilt ist und nichts mehr rauskommt. Genauso läuft es auch mit Büchern, Handtüchern oder Kartons. Seit wir im Haus sind (ca. 5 Monate) ist das Problem viel schlimmer geworden und er zerstört in 8 von 10 Fällen irgendwas - egal, ob er 10 Minuten alleine ist oder mehrere Stunden, egal, ob er vorher ausgelastet wurde oder nicht. Er hüpft auch auf den Esstisch und holt sich dort Dinge zum Zerlegen, sobald wir den Popo bei der Tür rausdrehen. Meistens, aber eben nicht immer. In seltenen Fällen liegt er irgendwo ganz entspannt und wirkt total verschlafen, wenn wir nach Hause kommen - auch wieder unabhängig von einer vorigen Auslastung oder der Dauer des Alleinseins. Aktuell hatten wir auch schon 2x die Situation, dass Diesel Polster zerstört, wenn er aufwacht und wir noch schlafen oder einfach mal länger liegenbleiben. Unser Wohnbereich im Haus teilt sich auf 2 Stockwerke auf. Im Erdgeschoß ist der gesamte Bereich abgesehen von Bad und WC offen. Ich habe schon versucht, eine Abtrennung zwischen Wohnzimmer und Küche zu bauen, damit er weniger Raum „zu verwalten“ hat, die Räume sind aber immer noch sehr groß und gebracht hat es nichts. Der 1. Stock ist Tabuzone für Diesel, dort befinden sich Schlaf- und Kinderzimmer, die wesentlich kleiner sind als der übrige Wohnbereich. Macht es Sinn, Diesel beim Alleinebleiben ins Schlaf- oder Kinderzimmer zu bringen? Das sind leider die einzigen Räume, die dafür in Frage kommen und mit einer Tür verschließbar sind. Seit ein paar Tagen haben wir auch wieder eine Kamera im Wohnzimmer, damit wir beobachten können, wie er sich allein verhält. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass er aufgeregt ist. Für uns sieht‘s eher so aus: Er wacht auf, schaut nach, ob jemand da ist, ihm ist langweilig und er sucht nach Beschäftigung. Oder es liegt sowieso schon ein anknabberbarer Gegenstand in Schnauzennähe. Was können wir tun, damit wir nicht jedes Mal einen Polster o. dgl. opfern müssen? 😅 Zum Thema Couch: Er darf eigentlich nur in unserem Beisein rauf, schläft aber nachts oder wenn er allein ist immer darauf. Er springt sofort runter, wenn jemand von uns morgens aus dem Schlafzimmer kommt. Auf eine Korrektur über die Kamera reagiert er nicht, da legt er nur den Kopf schief. Sollen wir die Couch also komplett streichen? Sofern das möglich ist, weil ich mir da mit der Korrektur etwas schwer tue. 🙈 Danke schon mal vorab für eure Tipps!

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Nadine
12.1.2025 um 08:33Uhr

Hallo Nadine, wie lange ist Diesel denn täglich alleine? Für mich klingt das gerade so als wäre er sehr viel tagsüber alleine + jede Nacht. Als hochsoziales Wesen ist das für Hunde schwierig. Daher wird häufig empfohlen, Hunde die tagsüber viel und lange allein sein müssen, nicht Nachts auch noch alleine zu lassen. Wenn er wirklich so entspannt ist, wie ihr sagt, dann dürfte er sich trotzdem nach Zeit x einfach eine Beschäftigung suchen. Immerhin ist er ein Arbeitshund. Zusätzlich habt ihr das Problem, dass ihr einfach nicht agieren könnt, wenn er ungewolltes Verhalten zeigt. Er ist klug und ein bisschen wie eine Katze, weiß er natürlich, wann ihr da seid und wann nicht. Und für ihn scheinen Regeön nur zu gelten, solange ihr da seid. Ich würde das gesamte häusliche Management nochmal neu aufbauen, mit verschärften Tabuzonen und Deckentraining. Das Alleinebleiben neu aufbauen und versuchen die Zeiten, in denen er alleine bleiben muss reduzieren. Außerdem: Gibt es die Möglichkeit ihm generell ein Kauholz oder ähnliches einfach zur freien Verfügung während des Alleinebleibens zu geben? Eine andere Option, die nicht mehr State of the Art ist, wäre ein ausreichend großer Zwinger, an den er natürlich auch gewöhnt werden müsste.

Nadine
12.1.2025 um 09:25Uhr

Hallo Nadine, danke für deine schnelle Antwort. 😊 Mein Partner und ich arbeiten beide an 4 Tagen pro Woche und davon insgesamt an 3 Tagen im Home Office. Es ist also an 6 von 7 Tagen immer jemand zu Hause, wobei wir da mittags ca. 30 bis 45 min rausgehen (entweder Spaziergang mit Leinentraining und/oder Freilauf, Spielen mit dem Tau oder Futterbeutel) und am Nachmittag dann nochmal ca. 1-2h lockerer Spaziergang mit oder ohne Spiel, zum Teil Laufeinheiten (wir beginnen gerade mit Joggen und danach Zughundesport) oder wandern. Wir haben 1 bis 2 Ruhetage pro Woche, z. B. nachdem wir Besuch von meinen Eltern mit deren Hund hatten oder wandern waren, an denen Diesel nur zum Lösen im Garten ist oder wir eine kurze Spazierrunde drehen. Unterfordere ich Diesel damit? Die Frage stelle ich mir oft. Ein Kauholz hat er immer zur Verfügung, das interessiert ihn aber nur zeitweise. Rinderkopfhaut o. dgl. möchte ich ihm nicht unbeaufsichtigt geben. Ich überlege aktuell, im Frühjahr wieder mit Agility zu starten. Vor dem Umzug haben wir uns das ein paar Mal angeschaut und beide richtig Spaß dran gefunden. Das hat sich dann durch den Umzug erst mal erledigt. Meinst du, wir lasten ihn evtl. „falsch“ aus? Und sollen wir (nachts?) die Tabuzone Schlafzimmer auflösen, sodass er bei uns schlafen kann? 🤔 Danke auf jeden Fall für deine Tipps! 🙏🏼 Ich mache aktuell den Kurs „Bindung & Beziehung“ und arbeite am häuslichen Management. 😊 Zwinger möchten wir auf jeden Fall vermeiden.

Team
12.1.2025 um 16:45Uhr

Hallo Nadine, dem Beitrag von Nadine stimmen wir wieder einmal gerne zu. Ich würde auch noch den Aspekt der 2. Pubertät nicht unerwähnt lassen. Also, den Kurs "Bindung und Beziehung" gerne noch einmal verinnerlichen, wie Nadine schon vorgeschlagen hat. Das Alleine bleiben noch einmal neu aufzubauen ist bestimmt von Nöten. Und natürlich auch eine artgerechte Beschäftigung. Die Idee mit einem gut konditionierten Drahtkäfig ist auch gut. Es kommt aber auch drauf an, wie lange Diesel überhaupt alleine bleiben soll. Vielleicht ist übergangsweise auch eine HUTA die Lösung bis Diesel gelernt hat, dass Gegenstände keine Kauknochen sind. Das Anknabbern ist ja auf Dauer nicht nur teuer sondern auch nicht ganz ungefährlich, Thema Verschlucken etc..    Viele Grüße vom Team der Doguniversity

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